Gründen bedeutet mehr als eine gute Geschäftsidee zu haben. Das merkt der potenzielle Gründer spätestens, wenn er mit dieser durchstarten will. Ein zentraler Aspekt betrifft die Finanzierung des Unternehmens. Wir haben mit der NRW.BANK-Förderexpertin Karin Scholer gesprochen, die unter anderem erklärt, wie man die Gründung angehen soll und welche Kontaktmöglichkeiten es – neben dem digihub – für Gründungsinteressierte in NRW noch gibt.

 

Wer gründet, braucht eine große Portion Mut und auch Bereitschaft zum Verzicht. Trotzdem überwiegt bei Existenzgründern der Wunsch, endlich auf eigenen Beinen zu stehen, die Arbeitswelt zu gestalten und unabhängig zu sein von den Entscheidungen ihrer Chefs.

Nur wenn eine Selbstständigkeit nicht als Notlösung, sondern tatsächlich als eine realistische Lebensperspektive begriffen wird, sind Gründer in der Lage, die Anstrengungen in der Startphase zu meistern. Je stärker die eigene Geschäftsidee, das Besetzen einer Marktlücke oder der Wunsch, sein eigener Chef zu sein, im Vordergrund stehen, desto ausgeprägter ist der Erfolg des neuen Unternehmens.

 

Selbstständige sind risikofreudiger als Angestellte

Doch über welche Eigenschaften und Kenntnisse muss ein Existenzgründer überhaupt verfügen? Karin Scholer, Förderberaterin der NRW.BANK, erklärt: „Studien haben gezeigt, dass Selbstständige offener für neue Erfahrungen, extrovertierter und risikofreudiger als Angestellte sind und viel stärker daran glauben, dass ihre beruflichen Erfolge vor allem von ihnen selbst abhängen.”

Ein gewisses Maß an Risikobereitschaft sollten Gründer also haben, aber sie müssen Risiken realistisch einschätzen können. Dies muss aus dem Geschäftskonzept hervorgehen: „Hier soll beschrieben werden, wie sich positive und negative Ereignisse auf die Firmenentwicklung auswirken können, am besten mit dem Entwurf zweier mit Zahlen belegter Szenarien: best und worstcase”, erklärt Scholer. Hilfreich seien zudem eine fachliche und kaufmännische Qualifizierung.

 

Stationen auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Verschiedene Stationen durchläuft ein Existenzgründer anschließend auf dem Weg zu seiner Selbstständigkeit: Er besinnt sich auf seine individuellen Stärken und konzentriert sich auf seine Geschäftsidee, die Erfolg verspricht. Wichtig ist im Geschäftskonzept das Alleinstellungsmerkmal ausführlich zu beschreiben – also wie sich das Produkt von bestehenden Marktangeboten abhebt.

„Hat der Gründer die Antworten in ein Geschäftskonzept einfließen lassen und hat er zusätzlich – bei Fremdkapitalbedarf – mit seiner Hausbank gesprochen, sollte dem erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit nichts mehr im Wege stehen. Bei allen Gründungsvorhaben gilt: Die Gesamtfinanzierung sollte vor dem Start gesichert sein”, so Scholer.

 

Starke Partner bei der Gründung

Für eine erste Ansprache empfiehlt Karin Scholer die allen Gründungsinteressierten offenstehenden STARTERCENTER NRW, die in den HWKs, IHKs und (kommunalen) Wirtschaftsförderungsgesellschaften zu finden sind. „Sie bieten kostenlose Erstinformationen, eine Erstberatung und Intensivberatung anhand eines Geschäftskonzepts an und informieren über die erforderlichen Gründungsformalitäten.”

In Ergänzung zum Angebot der STARTERCENTER NRW prüft das Team der NRW.BANK.Finanzierungsbegleitung den Businessplan unter bankspezifischen Aspekten und bietet eine maßgeschneiderte Vorbereitung auf das Bankgespräch an. Eine erste Beratung zu allen gewerblichen Förderprodukten erhalten Gründungsinteressierte telefonisch beim Service-Center der NRW.BANK.

Scholer empfiehlt zudem den regelmäßigen Blick in den Veranstaltungskalender der NRW.BANK. Dort sind überwiegend kostenlose Veranstaltungen und Sprechtage für Gründer und junge Unternehmen aufgelistet.

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