Wie geht es Start-ups in der Corona-Krise? Das wollen wir herausfinden und sprechen mit Gründern aus Düsseldorf und dem Rheinland über Chancen und Herausforderungen.

Benjamin Dammertz und Carsten Dolch entwickelten mit ihrem Düsseldorfer Start-up FoxBase eine Software-Lösung für den digitalen Vertrieb.

Wie und in welcher Form spürt ihr die Auswirkungen der Corona-Krise?
Wir merken die Auswirkungen in verschiedener Hinsicht, angefangen bei unserem Arbeitsalltag. Bei unserem täglichen Standup ploppen inzwischen gerne 10 verschiedene Bildschirme auf. Wir leben schon länger das „New Work“-Arbeitsmodell, hatten aber noch nie den Fall, dass wir uns wochenlang nur virtuell sehen. Das zum Einen, zum Anderen spüren wir die Corona-Krise besonders in Hinblick auf Neukunden-Akquise. Indem Messen und Events ausfallen, stehen auch wir vor einigen Herausforderungen. Ansonsten erleben wir gerade zwei unterschiedliche Szenarien. Die einen Unternehmen reagieren mit Investmentstopps und wollen erst mal den Markt beobachten. Andere wiederum haben jetzt noch mehr Interesse an der Digitalisierung ihres Vertriebs und sagen teilweise sogar „Ja, jetzt haben wir Zeit. Lasst uns schnell starten!“.

Wie seid ihr zunächst mit den ersten Anzeichen der Krise umgegangen?
Zu Beginn hatten wir noch die Hoffnung, dass es sich wirklich nur um einen relativ kurzen Zeitraum handeln würde und wir bzw. unsere (potenziellen) Kunden bald wieder wie gewohnt arbeiten können. Aber von Beginn an verfolgen wir natürlich genau die Berichterstattung bzw. die geplanten Maßnahmen und haben mit unseren sehr vielen, täglichen Kontakten zu unseren (potenziellen) Kunden auch immer ein „Ohr am Markt“ – auf der Basis beschäftigen wir uns auch regelmäßig mit diversen Szenarien und Aktionen unsererseits.

Was ist eure größte Herausforderung aktuell?
Es ist schwer von der „größten“ Herausforderung zu sprechen. Bei uns ist alles sehr schnelllebig, deshalb sagen wir immer: „Die nächsten drei Monate werden spannend!“. Das ist vielleicht gerade jetzt eine gute Einstellung, der aktuellen Situation entgegen zu treten. Das wichtigste Thema für uns bleibt aber natürlich, weiter durch neue Kunden zu wachsen. Und im Grunde bieten wir gerade die perfekte Lösung für Unternehmen, deren analoge Vertriebskanäle bisher sehr stark waren und die jetzt selbst vor einer großen Herausforderung stehen – nämlich schnell und einfach den Vertrieb digitalisieren zu müssen.  

Wie kommen eure Mitarbeiter mit der Situation zurecht?
Kurz und knapp: soweit gut! Da bei FoxBase allen Mitarbeitern schon zuvor die Möglichkeit offen stand, remote zu arbeiten, ist auch die Arbeit im Homeoffice für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen keine große Umstellung. Und auch wenn die Einschränkung des privaten, sozialen Kontakts immer mal wieder thematisiert wird, ist die Stimmung generell gut. Und unser Team ist trotz oder gerade wegen der aktuellen Situation hoch-motiviert, unsere Software-Lösung noch besser und bekannter zu machen – und das pusht uns natürlich jeden Tag. Einzig hören wir des Öfteren, dass die tägliche Runde am Tischkicker fehlt.

Wie führt ihr eure Mitarbeiter aus der Ferne? Habt ihr bestimmte Rituale mit euren Mitarbeitern in Zeiten der Corona-Krise?
Ja, wie schon vorher erwähnt, haben wir unser tägliches Standup jeden Morgen um 10 Uhr. Dieses „Ritual“ gibt es bei uns aber schon lange. Jeder hat zwei Minuten, um dem Team zu erzählen, was am vergangenen Tag erledigt wurde und was heute auf der To-Do-Liste abgehakt werden soll. Wir arbeiten wie gewohnt und treffen uns regelmäßig in Web-Konferenzen, um unsere normalen Meetings durchzuführen oder einfach aktuelle Themen zu besprechen. Und für diejenigen, denen das Geräusch von klimpernden Tastaturen und Smalltalk fehlt, haben wir auch über den ganzen Tag hinweg unsere Web Conference Räume, in denen sich immer einige tummeln.  

Welche weiteren Maßnahmen würden euch helfen bzw. was würdet ihr euch noch wünschen?
Das allgemeine Interesse an unserer Software steigt. Aber wir würden uns natürlich wünschen, dass sich jetzt noch mehr Unternehmen, vor allem aus Deutschlands so starkem Mittelstand, für zukunftsweisende Technologien wie unsere entscheiden und sich so für die „Zeit danach“ wappnen. Das wäre für uns alle win-win.  

Bieten sich euch auch Chancen durch die Krise?
Wie gerade beschrieben „Ja“. Wir würden zwar nicht von „Chancen“ sprechen, sehen aber durchaus die Möglichkeit, mit unserem Produkt, dem Digital Product Selector, Unternehmen mit erklärungsbedürftigen Produkten oder Dienstleistungen durch diese Krise zu helfen. Wenn nicht jetzt den Vertrieb digitalisieren, wann dann?! Die Umstände sollten daher die Nachfrage nach unserer Lösung pushen. Also so gesehen haben wir die Möglichkeit mit der Krise zu wachsen. Wir arbeiten auf jeden Fall daran.  

Welchen Tipp könnt ihr anderen Gründern/Start-ups geben?
Bleibt fokussiert, tauscht euch mit anderen Gründern aus und nehmt die tolle Unterstützung von Organisationen wie dem „digihub“ unbedingt an!

Wir bedanken uns bei Benjamin und Carsten für die Antworten und Tipps! Erfahrt hier mehr zur FoxBase GmbH.

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