Die meisten Gründer stöhnen über die zeitfressende Bürokratie beim Aufbau ihres Unternehmens – erst recht bei Start-ups im Gesundheitsbereich. Dass es sich lohnt, die Warterei durchzustehen und welche Rolle Zufälle beim Gründen spielen, davon erzählen Kira, Dominik, Benedict, Yasin und Alexander von Fimo, Teilnehmer des Ignition-Programms, im Interview.  

1. Wie erklärt ihr euren Großeltern, was ihr macht?

Fatigue tritt häufig bei Menschen mit Krebs, Multipler Sklerose oder Parkinson auf. Man kann sich das in etwa so vorstellen, wie wenn man krank ist und Fieber hat: Man liegt die meiste Zeit im Bett, fühlt sich schwach und nur ab und an wird es etwas besser und man kann mal aufstehen und Kleinigkeiten erledigen (zum Beispiel etwas kochen, zur Apotheke gehen, aufräumen). Das ist dann meistens so anstrengend, dass man kurz darauf wieder erschöpft ins Bett fällt.

Bei Menschen mit Fatigue ist dies oft ein Dauerzustand, der über Jahre anhält. Bisher gibt es keine Therapiemöglichkeit ,da die Ursache noch nicht bekannt ist. Bekannt ist aber, dass die Erschöpfung von verschiedenen belastenden Faktoren, wie zum Beispiel Lautstärke, Luftdruck, Aktivität und Temperatur abhängt. Wir möchten mit einer App diese Korrelationen messen und so die Erschöpfungsphasen vorhersagen.

2. Wer ist alles im Team und was sind die verschiedenen Aufgaben?

Momentan sind wir zu fünft. Kira, unsere Medizinerin, kümmert sich um den Kontakt zu Ärzten und Patienten. Dominik kennt sich mit Hardware aus und Benedict mit IT, beide sind für die Produktentwicklung zuständig. Yasin verantwortet die Aufarbeitung und Analyse der gemessenen Daten und Alexander kümmert sich um Verwaltung und Finanzierung.

3. Wie ist die Idee zu Fimo entstanden?

Yasin, Dominik und Alexander waren auf einem Hackathon der Firma Merck und der Deutschen Telekom, bei dem es darum ging, Biosensoren der Zukunft im Bereich der Immunologie und Neurologie zu entwickeln. Dabei sind sie auf das Symptom der Fatigue bei verschiedenen chronischen Erkrankungen gestoßen und auf die damit verbundenen Probleme und Schwierigkeiten.

4. Was waren bisher die größten Herausforderungen?

Der Gesundheitsmarkt ist in Deutschland sehr reguliert, was sehr gut ist im Sinne des Patientenschutzes. Für uns als Start-up ist es dadurch aber manchmal besonders schwierig, unsere Ideen zeitnah umzusetzen, da es oft einige formale Besonderheiten zu beachten gilt. Auch ist es keine leichte Aufgabe, Geldgeber zu finden, die uns in der sehr frühen Entwicklungsphase, in der wir uns aktuell befinden, finanziell unterstützen möchten.

5. Was war der schönste Moment in der Gründungsphase?

Ach, den einen Moment gibt es da nicht. Die gemeinsamen Besuche von Veranstaltungen sind aber immer sehr witzig und haben immer auch etwas von einem Teamausflug.

6. Wie habt ihr vom Ignition-Programm erfahren?

Das war tatsächlich so ein typischer Start-up-Zufall. Wir hatten uns beim Startplatz in Köln beworben, leider hat es aber dort nicht geklappt und als wir um Feedback baten, wurden wir auf das Ignition-Programm hingewiesen. Es war der letzte Tag der Bewerbungsfrist (oder vllt. sogar einen Tag später), wir standen also etwas unter Zeitdruck, letztlich hat es sich aber gelohnt und im Nachhinein war es die richtige Entscheidung.

7. Wie empfandst du bzw. ihr den Bewerbungs- und Auswahlprozess von Ignition?

Überraschend schnell und unkompliziert. Wenn man eingeladen wird, gibt es einen Pitch. Der dauert 7 Minuten. Anschließend natürlich das Q&A und nach 2 Tagen haben wir schon eine Rückmeldung erhalten.

8. Woran arbeitet ihr gerade bei Ignition?

Wir planen eine explorative Studie mit unserem medizinischen Partner als „proof-of-principle“ und stecken da aktuell die meiste Energie hinein. Das heißt konkret: weiter tüfteln an der App, Datenanalyse und -visualisierung vorbereiten, Akkulaufzeiten messen, mit Patienten sprechen etc.

9. Was war bisher die beste Erkenntnis, welche ihr aus dem Programm mitnehmen werdet?

Alles dauert immer länger und kostet immer mehr als man anfangs denkt. Planung im Start-up-Umfeld ist wirklich eine Kunst. Wir lernen momentan, etwas geduldiger zu sein und nicht übereifrig zu planen. Das ist nicht ganz einfach, kann aber viel Stress und Zweifel ersparen.

10. Wie beurteilt ihr die Start-up-Szene in Düsseldorf und was wünscht ihr euch noch?

Sehr offen, nett und hilfsbereit. Gerade im Startplatz oder auch im digihub lernt man viele Leute kennen, mit denen man sich sehr gut austauschen kann. Wenn es jedoch um größere Investments geht, müssen wir uns darüber hinaus etwas weiter umschauen.

Ihr möchtet mehr über Fimo erfahren? Hier geht's zur Webseite: fimo.io

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