ScrapBees schließt die „erste Meile“ im Metallrecycling zwischen Baustelle und Recycler. Denn mit ihrer cloud-basierten Softwarelösung orchestrieren sie den Schwarm ihrer Schrottbienen so, dass das perfekte Fahrzeug dort vorfährt, wo es für den Kunden, für unsere Prozessabläufe und den vom Abnehmer gewünschten Materialmix am besten ist. Transparent, compliant, fair und weltweit implementierbar.

 

Wie erklärt ihr euren Großeltern, was ihr macht?

Die SchrottBienen helfen Handwerksbetrieben und Schrottplätzen.

Wenn du Handwerker bist, dann willst du Handwerken – denn damit verdienst du dein Geld. Stattdessen musst du nach der Arbeit auf der Baustelle noch das Altmetall quer durch die Stadt fahren. Denn wo gehobelt wird, fallen Späne. Wir kümmern uns darum, dass der Handwerker seine Baustelle ohne Müll im Gepäck verlassen kann. Geld verdienen wir dadurch, dass wir den Schrott zu größeren Mengen zusammenbringen und je nach Metallsorte an einen darauf spezialisierten Abnehmer verkaufen. Und dort entsteht aus unserem Schrott neuer Rohstoff.

 

Wer ist alles im Team und was sind die verschiedenen Aufgaben?

Florian, Jurist, kümmert sich um Finanzen, Verträge und Operatives

Sebastian, Informatiker, kümmert sich um die IT

Thilo, Ingenieur, kümmert sich um Vertrieb und die Kundenbetreuung

 

Wie ist die Ideen zu eurem Start-up entstanden?

Florian arbeitet in der Schrott-Branche und hat bei der Renovierung seines Hauses festgestellt, dass es niemanden interessiert, dass das entfernte Altmetall durchaus wertvoll ist. Angerufene Schrottplätze wollten, dass er das Material zu ihnen bringt und Entsorger hatten lediglich Interesse einen teuren Müllcontainer verkaufen. Die einzigen, die Interesse am Material hatten, waren zufällig umherfahrende Transporter mit Dudel-Melodie.

 

Was waren bisher die größten Herausforderungen?

Die Idee wurde schon mal mit einem strategischem Investor getestet, damals im B2C-Bereich. Und das war 1 Jahr lang durchaus erfolgreich und eine tolle Erfahrung. Aufgrund eines Strategiewechsels beim Investor wurde der Betrieb jedoch eingestellt. Die größte Herausforderung war es im Kopf noch mal bei null anzufangen und nicht in ein „Das haben wir früher auch so gemacht“ zu verfallen.

 

Was war der schönste Moment in der Gründungsphase?

Als wir Handwerker als unsere neue Zielgruppe anvisiert hatten und sich in Kundenterminen immer wieder herausgestellt hat, dass wir mit der Neuausrichtung unseres Services einen echten Schmerz lösen können.

 

Wie habt ihr vom Ignition-Programm erfahren?

Wir hatten schon vor unserer eigenen Bewerbung regelmäßig Kontakt zum digihub, da wir uns im Düsseldorfer Start-up-Umfeld bereits gut vernetzt haben. Als wir selbst zu Gründern wurden, war das natürlich eine unserer ersten Anlaufstellen.

 

Wie empfindest du bzw. ihr den Bewerbungs- und Auswahlprozess von Ignition?

Wir fanden den Prozess sehr fair. Die Jury, vor der wir gepitcht hatten, weiß natürlich, dass wir mit unserer Idee noch ganz am Anfang stehen. Man wird daher nicht zu hart geröstet :)

Dennoch war eine gründliche Vorbereitung sehr wichtig, denn die Jury muss überzeugt werden, dass wir Potenzial haben und es ernst meinen, und die Zeit und Ressourcen im Ignition-Programm sinnvoll nutzen werden.

 

Was war bisher die beste Erkenntnis, die ihr aus dem Programm mitnehmen werdet?

So trivial wie es vielleicht klingt: Verstehen lernen, wer der Kunde ist und den Kunden verstehen lernen. Aufgrund unserer Historie dachten wir, wir wüssten wie der Hase läuft. Wer erfolgreich sein will, muss sich jedoch immer wieder hinterfragen und unvoreingenommen gegenüber neuen Entwicklungen sein.

 

Wie beurteilt ihr die Start-up-Szene in Düsseldorf und was wünscht ihr euch noch?

Düsseldorf und eigentlich ganz NRW kann sich glücklich schätzen, eine so aktive Start-up-Szene zu haben. Wir haben den Eindruck, dass die Zeit, in der junge Unternehmen von der hier historisch starken Wirtschaft und auch der Politik belächelt wurde, auch dank toller Erfolgsstories lange vorbei ist. Insgesamt funktioniert die Vernetzung innerhalb der „Entrepreneurs Community“ sehr gut und hoch altruistisch - so wie es sein sollte.

Wir wünschen uns, dass wir hier mit dem B2B-Fokus weiter und noch stärker ein gesundes Gegengewicht zu den anderen Hochburgen in Berlin, München und Hamburg bilden und Kapitalgeber und Gründerin die schöne Region ziehen können.

 

Wobei können wir und unsere Community euch derzeit weiterhelfen?

In unserer nächsten Testphase: beim Schottabholen – the workout is free!

Im Allgemeinen: Beim aktiven Brokern. Nämlich zwischen den Mitgliedern der Community. Denn das Wissen, die Menschen, die Ideen und das Geld sind da – die müssen einander nur finden. Das klappt aus unserer Sicht bislang schon super, also Kompliment und weiter so!

 

Sonstige Fragen:

Unverzichtbare Tools im Arbeitsalltag?

GSuite, Pipedrive und Notion

 

Welches Buch könnt ihr Gründern empfehlen?

  • Die verdammte Pflicht, Alexander Stahlberg
  • Reinventing Organization, Frederic Laloux
  • American War, Omar El Akkad
  • Buddenbrooks, Thomas Mann

(es gibt ein Leben neben der Bubble)

Und selbstverständlich den bdsv-Klassiker „Fachbuch Stahlrecycling – vom Rohstoff zum Stahl“

 

Eure Informationsquellen im Netz?

Google :P

 

Vielen Dank für das Interview!

Ihr wollt mehr über die ScrapBees erfahren? Dann schaut auf ihrer Internetseite vorbei: schrottbienen.de

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